Ein Spiel für die Geschichtsbücher – Derby-Klassiker endet mit Remis und Klassenerhalt!

Was sich am Sonntagabend in der Nachbargemeinde der Sterzbachstädter beim prestigeträchtigen Derby abspielte, war kaum in Worte zu fassen und dürfte in der jüngeren HSG-Vergangenheit definitiv als absolutes Highlight bezeichnet werden.

Etwas später als 19 Uhr wurde das Derby zwischen dem Aufstiegsaspiranten Egelsbach und den abstiegsbedrohten Langenern, die beide jeweils 1 Punkt zum sicheren „Ziel“ Meisterschaft bzw. Klassenerhalt benötigten, angepfiffen. Wenig später „eskalierte“ die Lage zum ersten Mal. Denn aus einer relativ ruhigen Kulisse kam plötzlich Stimmung auf wie in einer bestbesetzten Handball-Halle – die Sterzbach Ultras hielten Einzug und sorgten sogleich für eine Aufbruchsstimmung. Die Jungs auf der Platte bekamen dies natürlich schnell mit und wurden dadurch freilich zusätzlich motiviert. Und so war die Partie ähnlich wie im Hinspiel hart umkämpft und denkbar knapp. Während die Gastgeber sich auf ihren wurfstarken Rückraum verließen, konnten die Langener vor allem in der Breite überzeugen. Zunächst waren die meisten Tore in der Anfangsphase für die Gäste vor allem durch die Außenspieler zu verbuchen. In der Abwehr traten die Jungs vom Trainergespann Creutz/Kretschmann sehr gallig auf, aber stets fair. So behielt man aber größtenteils die Kontrolle über das Abwehrzentrum und nach jeder gelungenen Abwehraktion wurde sich weiter gepusht und angetrieben. Letzten Endes spielte Egelsbach den Ball aber auch noch clever weiter und fand dann dennoch die Lücke und den Weg zum Langener Tor. Über ein 7:7 gelang es Langen aber, sich peu a peu abzusetzen. Die  Gäste spielten sich fortan förmlich in einen Rausch und setzten sich beim Stande von 10:16 drei Minuten vor der Pause gar auf 6 Tore ab. Der Ball lief im Angriff sehr flüssig und so konnten dann auch die Langener Rückraumasse auftrumpfen und ihrerseits Tor für Tor erzielen. Da die Abwehr inklusive Langener Keeper eine absolut überragende Leistung zeigte, stand es zur Halbzeit immerhin noch 12:16 aus Langener Sicht.

Den zweiten Spielabschnitt muss man ergebnismäßig als „identisch“ bezeichnen zu Gunsten der Egelsbacher. Dennoch waren auch hier noch einige Highlights zu betrachten. Die Sterzbachstädter knickten anfangs jedoch ein wenig ein. Egelsbach übernahm durch schnell vorgetragene Tempogegenstöße und gut initiierte Angriffe das Spiel und glich beim Stande von 18:18 wieder aus. Das große Manko spätestens an der Stelle einzuknicken, konnten die „Dritten“ dieses Mal allerdings abstellen und kämpften sich zurück in die Partie. Nun war es wieder ein offener Schlagabtausch wie zu Beginn des Spiels und die Führung wechselte stetig hin und her. Vorne sowie hinten wurde um jeden Ball gekämpft und auch bis zur klaren Chance weitergespielt, was man so in der Vergangenheit eher nicht anzuwenden wusste. Als Egelsbach 50 Sekunden vor Schluss mit 28:27 in Führung ging, peitschte sich das komplette Team jedoch noch einmal nach vorne und so gelang Denis Merk der viel-umjubelte Ausgleichstreffer 8 Sekunden vor Schluss. Der erneute Anwurf nach Unterbrechung brachte nichts mehr ein und so folgte absolute Ekstase auf der Spielfläche. Die Spieler und Fans haben an jenem Sonntagabend nicht nur Moral bewiesen, sondern immer daran geglaubt das Unmögliche zu schaffen. Nun kann man die Saison mit den letzten beiden Spielen austrudeln lassen und dazu verdiente Spieler am letzten Heimspieltag am 28. April gegen Einhausen verabschieden.

Es spielten die Derby-Helden:
R. Keim, T. Keim (TW), Schöber, Kafka, Creutz, Knatz, Büttner, Merk, Poths, Scherin, Schöche, Lippert, Reith, Räuber